Franzbrötchen: Herkunft, Zutaten, Kalorien & Rezept – das Hamburger Kultgebäck mit Zimt und Butter zum Selberbacken.
Hamburger Franzbrötchen: Geschichte & Rezept
Franzbrötchen: Hamburgs süße Spezialität und ihr Geheimnis
Jeder, der die Hansestadt Hamburg besucht oder hier lebt, kennt das Franzbrötchen. Doch was steckt hinter dem köstlichen Plundergebäck? Wir tauchen ein in die Geschichte, die Zutaten und die Unterschiede zu anderen Gebäcken.
Geschichte und Herkunft des Franzbrötchens
Zwischen 1806 und 1814 befand sich Hamburg unter französischer Besatzung – eine Zeit, die als Hamburger Franzosenzeit in die Geschichte einging. Die napoleonischen Truppen bestimmten das Stadtgeschehen und brachten tiefgreifende Veränderungen mit sich: Handel und Wirtschaft litten unter der Kontinentalsperre, viele Hamburger waren durch neue Steuern, Zwangseinquartierungen und Versorgungsknappheit stark belastet. Auch das öffentliche Leben in Hamburg wurde durch französische Verwaltung und militärische Präsenz geprägt.
Trotz der schwierigen Umstände hinterließ die Besatzung auch kulturelle Spuren – etwa in der Küche und im Bäckerhandwerk. In dieser Zeit wurde das sogenannte Franzbrot populär, ein helles, längliches Weißbrot nach französischem Vorbild. Es diente vermutlich als Grundlage für das, was später zum Franzbrötchen wurde. Hamburger Bäcker begannen, dieses Brot mit Zucker und Zimt zu verfeinern. So entstand aus dem französisch inspirierten Franzbrot ein süßes Gebäck mit eigener Identität.
Der Legende nach wollten die Hamburger Bäcker das beliebte französische Croissant nachahmen. Da sie jedoch die genaue Zubereitung nicht kannten, improvisierten sie und kombinierten das französische Vorbild mit ihren eigenen Backtraditionen. So entstand ein Hefeteiggebäck, das mit einer reichhaltigen Butter-Zucker-Zimt-Mischung aufgerollt wurde. Der Name „Franzbrötchen“ ist eine direkte und charmante Anspielung auf diese französische Inspiration. Obwohl es heute ein Symbol für Hamburg ist, verdankt es seine Existenz also einer kreativen Reaktion auf eine fremde kulturelle Neuheit.
Bis heute gilt das Franzbrötchen als kulinarisches Erbe der Hamburger Franzosenzeit – und als Symbol dafür, wie selbst aus einer politisch und wirtschaftlich schwierigen Epoche etwas typisch Norddeutsches entstehen konnte.
Was ist in einem Franzbrötchen drin?
Das Franzbrötchen besteht aus einem einfachen, aber effektiven Hefeteig, der mit reichlich Butter und einer großzügigen Füllung aus Zimt und Zucker gefaltet und aufgerollt wird. Die typische Form erhält es, indem der Teigfladen aufgerollt, in Stücke geschnitten und dann mit einem Kochlöffel oder ähnlichem Werkzeug in der Mitte eingedrückt wird. Das gibt dem Franzbrötchen die charakteristische Schneckenform mit dem eingedrückten Kern.
Das Besondere am Franzbrötchen
Das Einzigartige am Franzbrötchen ist die Kombination aus knusprigem Äußeren und zartem, buttrigem Inneren. Durch das Backen schmilzt die Butter-Zucker-Mischung und karamellisiert. Der Zimt verleiht dem Ganzen eine würzige Note. Das Franzbrötchen ist am besten, wenn es noch warm aus dem Ofen kommt und die Füllung flüssig und die Kruste knusprig ist.
Unterschied zu einer Zimtschnecke
Obwohl Franzbrötchen und Zimtschnecken beide Zimt enthalten, gibt es deutliche Unterschiede.
- Teig: Eine Zimtschnecke besteht meist aus einem einfachen Hefeteig. Das Franzbrötchen hingegen ist ein Plundergebäck, das ähnlich wie ein Croissant mit vielen Butterschichten gefaltet wird. Dadurch wird es blättriger und luftiger.
- Form und Zubereitung: Während die Füllung der Zimtschnecke oft nach dem Backen mit einem Zuckerguss überzogen wird, ist die Füllung des Franzbrötchens in den Teig eingearbeitet und karamellisiert während des Backens.
- Herkunft: Das Franzbrötchen stammt aus Hamburg, während die Zimtschnecke (Cinnamon Roll) ihre Wurzeln in den USA und Skandinavien hat.
Franzbrötchen Kalorien
Ein durchschnittliches Franzbrötchen wiegt etwa 100 Gramm und hat rund 400 bis 500 Kalorien, abhängig von der Menge an Butter und Zucker. Es ist definitiv eine süße Leckerei, die man bewusst genießt.
Franzbrötchen Rezept
Dieses Rezept lässt Sie den Geschmack Hamburgs direkt in Ihrer Küche erleben.
Zutaten:
- Für den Teig:
- 500 g Weizenmehl (Type 550)
- 10 g frische Hefe
- 250 ml Milch (lauwarm)
- 60 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 50 g weiche Butter
- Für die Füllung:
- 125 g weiche Butter
- 125 g Zucker
- 2 TL Zimt
Anleitung:
- Hefeteig vorbereiten: Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen. In einer großen Schüssel Mehl, Zucker und Salz vermischen. Die Hefe-Milch-Mischung und die 50 g weiche Butter hinzufügen und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
- Füllung zubereiten: Die 125 g weiche Butter mit Zucker und Zimt zu einer cremigen Masse verrühren.
- Teig ausrollen: Den aufgegangenen Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck (ca. 40×50 cm) ausrollen. Die Butter-Zimt-Mischung gleichmäßig auf dem Teig verteilen und verstreichen.
- Falten und Aufrollen: Den Teig von der langen Seite her fest aufrollen. Die Rolle in 12 gleichmäßige Stücke schneiden. Jedes Teigstück mit einem Holzstab oder dem Griff eines Kochlöffels in der Mitte fest eindrücken, sodass die typische Franzbrötchenform entsteht.
- Gehen lassen und Backen: Die Franzbrötchen auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech mit ausreichend Abstand verteilen und weitere 30 Minuten gehen lassen. Den Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Franzbrötchen 15-20 Minuten goldbraun backen.
- Servieren: Die Franzbrötchen am besten warm servieren.
Guten Appetit!
FAQ zum Franzbrötchen
Was ist ein Franzbrötchen?
Ein Franzbrötchen ist ein buttriges, zimthaltiges Plundergebäck aus Hamburg.
Woher hat das Franzbrötchen seinen Namen?
Der Name leitet sich von der französischen Besatzung Hamburgs ab, als Bäcker versuchten, das französische Croissant nachzuahmen.
Welche Zutaten sind in einem Franzbrötchen?
Die Hauptzutaten sind Hefeteig, Butter, Zucker und Zimt.
Wie viele Kalorien hat ein Franzbrötchen?
Ein Franzbrötchen hat typischerweise zwischen 400 und 500 Kalorien.
Wo kann ich das beste Franzbrötchen kaufen?
Das Franzbrötchen findet man in fast jeder Bäckerei in Hamburg und Umgebung.
Ist ein Franzbrötchen dasselbe wie eine Zimtschnecke?
Nein, das Franzbrötchen ist ein Plundergebäck, während die Zimtschnecke aus einem einfachen Hefeteig besteht. Auch die Zubereitung und Herkunft unterscheiden sich.
Kann man Franzbrötchen auch einfrieren?
Ja, Franzbrötchen lassen sich sehr gut einfrieren. Nach dem Auftauen kurz im Ofen aufbacken.
Gibt es auch Varianten des Franzbrötchens?
Ja, es gibt verschiedene Varianten, zum Beispiel mit Rosinen, Marzipan oder Schokostückchen.
Warum ist ein Franzbrötchen so flach?
Die flache Form entsteht durch den charakteristischen Kniff mit dem Holzstab, der den Teig in der Mitte eindrückt.
Welches Getränk passt am besten zu einem Franzbrötchen?
Ein Franzbrötchen passt hervorragend zu Kaffee, Tee oder einem Glas Milch.